Heuschnupfen: Was Sie über Pollenallergie wissen sollten

Der Frühling ist da, und während viele die ersten Sonnenstrahlen genießen, haben Allergiker es oft schwer. Pollen fliegen wieder, und mit ihnen kehren die typischen Symptome des Heuschnupfens zurück. Millionen von Menschen in Deutschland wissen genau, wenn es wieder Zeit für die Allergiesaison ist. Für sie bedeutet das niesen, schnupfen und Augenjucken. Doch was genau steckt hinter dieser weit verbreiteten Allergie, und was können Betroffene tun, um sich zu schützen? Hier finden Sie alle wichtigen Informationen über Heuschnupfen und wie Sie sich am besten helfen können.

Was genau ist Heuschnupfen?

Heuschnupfen, auch als allergische Rhinitis bekannt, ist eine Überreaktion des Immunsystems auf Pflanzenpollen. Diese mikroskopisch kleinen Staubteilchen werden vom Körper fälschlicherweise als gefährlich eingestuft, was eine allergische Reaktion auslöst. Wenn bestimmte Pollenarten in die Luft gelangen, etwa von Gräsern, Bäumen oder Kräutern, reagieren viele Menschen mit den typischen Symptomen – vor allem in den wärmeren Monaten des Jahres, aber auch schon zu Beginn des Frühjahrs.

Wann beginnt die Pollensaison?

Die Pollensaison ist in der Regel von Frühjahr bis Sommer aktiv, wobei die Hauptzeit von April bis August dauert. Einige Allergiker spüren jedoch bereits im Februar die ersten Symptome, wenn die ersten Frühblüher wie Haselnuss oder Erle ihre Pollen verbreiten. Andere wiederum reagieren auf die späten Pollenarten, wie Ambrosia, die noch bis in den Herbst fliegen. Besonders bei Menschen, die schon in jungen Jahren an Heuschnupfen leiden, zieht sich die Allergie oft über das ganze Leben.

Die häufigsten Pollenarten und ihre Flugsaison

Es gibt acht Pollenarten, die die meisten Heuschnupfen-Beschwerden verursachen. Hier ist eine Übersicht:

  1. Haselnuss – Februar bis März
  2. Erle – Februar bis März
  3. Esche – März bis Mai
  4. Birke – März bis Juni
  5. Gräser – März bis Oktober
  6. Roggen – Mai bis September
  7. Beifuß – Mai bis September
  8. Ambrosia – Juli bis Oktober

Diese Pollen fliegen zu unterschiedlichen Zeiten und können so das ganze Jahr über Allergien auslösen. Wer also schon früh die ersten Symptome bemerkt, weiß, dass die Pollenzeit begonnen hat.

Symptome von Heuschnupfen: Was passiert im Körper?

Die Symptome eines Heuschnupfens sind vielfältig und betreffen nicht nur die Atemwege. Typische Anzeichen sind:

  • Häufiges Niesen
  • Schnupfen oder verstopfte Nase
  • Brennende, juckende oder tränende Augen
  • Juckreiz im Hals oder Rachen
  • Entzündungen in den Nasennebenhöhlen
  • Kopfschmerzen
  • Husten oder Atemnot

In besonders schweren Fällen kann sich die allergische Reaktion auch auf die Bronchien ausweiten und zu Asthma führen. Laut der Europäischen Stiftung für Allergieforschung (ECARF) entwickelt sich in etwa 40 Prozent der unbehandelten Fälle von Heuschnupfen ein allergisches Asthma. Auch die Haut kann betroffen sein, da die erhöhte Histaminausschüttung nicht nur die Atemwege, sondern auch Hautkrankheiten wie Neurodermitis oder Nesselsucht verursachen kann.

Diagnose: So stellt der Allergologe Heuschnupfen fest

Wenn Sie den Verdacht haben, an Heuschnupfen zu leiden, sollten Sie sich an einen Allergologen wenden. Dieser wird mittels verschiedener Tests herausfinden, auf welche Pollenarten Sie reagieren. Der gängigste Test ist der Hauttest, bei dem Pollenextrakte unter die Haut injiziert werden. Wenn sich an der Einstichstelle eine juckende Quaddel bildet, zeigt dies eine Allergie an. Alternativ kann ein Bluttest durchgeführt werden, um spezifische Antikörper gegen die Pollenarten nachzuweisen.

Behandlung von Heuschnupfen: Was hilft wirklich?

Da Pollen nicht einfach vermieden werden können, gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, die vom Allergologen empfohlen werden. Zu den häufigsten Maßnahmen gehören:

  1. Antihistaminika: Diese Medikamente blockieren die Wirkung von Histamin, das bei einer Allergie freigesetzt wird, und lindern so Symptome wie Niesen und Schnupfen.
  2. Kortisonsalben oder Nasensprays: Diese werden lokal angewendet und können die Entzündungen in den Atemwegen und der Nase lindern.
  3. Akupunktur: Eine alternative Behandlungsmethode, die vielen Allergikern Erleichterung verschafft hat.
  4. Hyposensibilisierung: Bei dieser Therapie wird der Körper schrittweise an die auslösenden Pollen gewöhnt. Dies kann entweder subkutan (durch Spritzen) oder sublingual (durch Tropfen oder Tabletten) erfolgen. Diese Methode hilft in etwa 60 bis 70 Prozent der Fälle.

Proaktive Maßnahmen: So können Sie sich vor Pollen schützen

Obwohl es schwer ist, die Pollenzeit vollständig zu vermeiden, können Sie verschiedene Maßnahmen ergreifen, um Ihre Symptome zu lindern:

  • Ziehen Sie sich nicht in der Nähe des Bettes um, um Pollen im Schlafzimmer zu vermeiden.
  • Waschen Sie sich regelmäßig die Haare und den Körper, besonders nach dem Aufenthalt im Freien.
  • Verwenden Sie Nasenspülungen, um Pollen aus der Nase zu entfernen.
  • Installieren Sie Pollenschutzgitter an Fenstern, um den Pollenflug draußen zu halten.
  • Lüften Sie nur zu Zeiten, wenn die Pollenkonzentration gering ist.
  • Ein Urlaub in pollenarmen Regionen wie den Bergen oder am Meer kann ebenfalls hilfreich sein.

Zudem gibt es Apps, die Ihnen helfen, die Pollenflugsituation in Ihrer Region zu überwachen. Diese Apps bieten aktuelle Informationen zum Pollenflug und ermöglichen es Ihnen, persönliche Belastungswerte zu verfolgen.

Mit diesen Tipps und Behandlungen können Sie die Pollenzeit besser überstehen und Ihre Heuschnupfensymptome deutlich lindern. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Allergologen, um die für Sie beste Vorgehensweise zu finden.

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