Apfelstrudel das traditionelle Dessert mit österreichischem Herz

Kaum ein anderes Gebäck steht so sehr für Gemütlichkeit, Herbst und österreichische Backkunst wie der Apfelstrudel. Außen knusprig und goldbraun, innen gefüllt mit saftigen Äpfeln, Zimt, Rosinen und Nüssen – dieses Dessert ist ein echter Klassiker der mitteleuropäischen Küche. Ob warm mit Vanillesauce oder kalt zum Kaffee: Apfelstrudel ist immer ein Stück Tradition auf dem Teller.

Herkunft und Geschichte

Der Apfelstrudel hat seine Wurzeln in der österreichisch-ungarischen Monarchie und wurde im 18. Jahrhundert populär. Inspiriert von orientalischen Teiggebäcken wie dem Baklava, entwickelte sich der Strudel bald zu einem Symbol der Wiener Mehlspeiskultur. Von Wien aus eroberte er Bayern, Südtirol und ganz Mitteleuropa – und gilt bis heute als Inbegriff hausgemachter Gemütlichkeit.

Zutaten für einen klassischen Apfelstrudel

Für den Strudelteig:

  • 250 g Mehl (Type 405)
  • 1 Prise Salz
  • 1 Ei
  • 2 EL Öl (neutral, z. B. Sonnenblume)
  • ca. 100 ml lauwarmes Wasser

Für die Füllung:

  • 1 kg säuerliche Äpfel (z. B. Boskoop oder Elstar)
  • 80 g Zucker
  • 80 g Rosinen
  • 1 TL Zimt
  • 50 g gehackte Walnüsse oder Mandeln (optional)
  • 1 TL Zitronensaft
  • 1 EL Rum (optional)
  • 50 g Semmelbrösel
  • 40 g Butter

Zubereitung Schritt für Schritt

1. Strudelteig vorbereiten

Mehl, Salz, Ei, Öl und Wasser zu einem glatten Teig verkneten. Der Teig sollte elastisch sein, aber nicht kleben. Zu einer Kugel formen, leicht mit Öl bestreichen, abdecken und mindestens 30 Minuten ruhen lassen.

2. Füllung vorbereiten

Äpfel schälen, entkernen und in dünne Scheiben schneiden. Mit Zucker, Zimt, Zitronensaft, Rosinen, Nüssen und – falls gewünscht – Rum vermengen. Kurz ziehen lassen, damit sich die Aromen verbinden.

3. Strudelteig ausrollen

Ein sauberes Küchentuch mit Mehl bestäuben und den Teig darauf hauchdünn ausrollen. Der Teig sollte fast durchsichtig sein – das ist das Geheimnis des klassischen Strudels.

4. Füllung auftragen

Butter in einer Pfanne zerlassen, Semmelbrösel darin goldbraun rösten und auf den Teig streuen. Die Apfelmischung gleichmäßig darauf verteilen, dabei rund 3 cm Rand frei lassen.

5. Strudel aufrollen

Mit Hilfe des Tuchs den Strudel vorsichtig von einer Seite her aufrollen. Die Enden gut einschlagen, damit keine Füllung ausläuft.

6. Backen

Den Strudel auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen, mit flüssiger Butter bestreichen und bei 180 °C (Ober-/Unterhitze) etwa 35–40 Minuten goldbraun backen. Zwischendurch mehrmals mit Butter bepinseln.

Serviervorschläge

Ein Apfelstrudel schmeckt frisch aus dem Ofen besonders köstlich. Klassische Begleiter sind:

  • Warme Vanillesauce
  • Schlagsahne
  • Vanilleeis
  • Puderzucker zum Bestäuben

Auch kalt serviert ist der Strudel ein Genuss – ideal zu einer Tasse Kaffee oder Tee am Nachmittag.

Varianten des Apfelstrudels

  • Mit Blätterteig: Schneller, aber weniger traditionell – ideal für spontane Backtage.
  • Mit Quark: Ein Löffel Topfen oder Frischkäse in der Füllung sorgt für zusätzliche Saftigkeit.
  • Mit Nüssen oder Mohn: Für mehr Textur und Aroma.
  • Vegan: Den Teig ohne Ei zubereiten und Butter durch pflanzliche Margarine ersetzen.

Tipps für den perfekten Strudel

  • Der Teig muss elastisch sein – gutes Kneten und Ruhen lassen ist entscheidend.
  • Dünner Teig ist das Qualitätsmerkmal eines echten Wiener Strudels.
  • Äpfel sollten säuerlich und aromatisch sein.
  • Beim Backen regelmäßig mit Butter bestreichen, damit der Strudel nicht austrocknet.

Gesundheitliche Aspekte

Trotz seiner Süße enthält Apfelstrudel wertvolle Inhaltsstoffe:
Äpfel liefern Vitamin C, Ballaststoffe und natürliche Fruchtsäuren. Walnüsse und Mandeln ergänzen gesunde Fette, während Zimt die Verdauung anregen kann. Natürlich bleibt er ein Genussgebäck – aber in Maßen genossen darf er auch Teil einer ausgewogenen Ernährung sein.

Aufbewahrung

Apfelstrudel hält sich 2–3 Tage im Kühlschrank und kann kurz vor dem Servieren im Ofen wieder aufgebacken werden. Zum Einfrieren eignet er sich ebenfalls – am besten portionsweise.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

1. Welche Apfelsorte ist die beste für Strudel?
Säuerliche Sorten wie Boskoop, Elstar oder Braeburn behalten beim Backen ihr Aroma und eine angenehme Struktur.

2. Kann man Apfelstrudel im Voraus zubereiten?
Ja, der Strudel kann fertig gebacken und vor dem Servieren kurz aufgebacken werden.

3. Wird der Strudelteig lieber dünn oder dick ausgerollt?
Je dünner, desto besser – traditionell sollte man die Struktur des Tuchs darunter leicht erkennen.

4. Wie verhindert man, dass der Strudel reißt?
Der Teig darf nicht austrocknen. Während des Ausrollens immer leicht mit Öl bestreichen.

5. Wie kann man den Strudel vegan machen?
Ei und Butter durch pflanzliche Alternativen ersetzen – z. B. Margarine und Sojamilch.

Interne Verlinkungen (für erntehafen.de empfohlen)

  • Traditionelle österreichische Mehlspeisen
  • Apfelkuchen klassisch – So gelingt er immer
  • Zimt und seine Wirkung in der Küche

Externe Quellen für weiterführende Informationen

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